Nach der Digitalisierung von Raffaels Das Wunder der beiden gehängten Männer setzt sich die aktive Zusammenarbeit zwischen Haltadefinizione und den Regionalmuseen der Toskana mit der ultra-hochauflösenden Digitalaufnahme des Porträts der Eleonora von Toledo mit ihrem Sohn Francesco, entstanden 1549, fort. Es handelt sich um eines der bedeutendsten Werke des Nationalmuseums im Palazzo Reale in Pisa und wird Bronzino zugeschrieben.
Die Erstellung von Digitalkopien in den Bildenden Künsten stellt einen grundlegenden und ergänzenden Schritt in Richtung der Bewahrung des Kulturerbes in Museen dar. Die Ultra-HD-Bilder von Kunstwerken werden zu einer Art Geschwister der Originale, indem sie zu einem tieferen Verständnis und einer sorgfältigeren Betrachtung des Originalwerkes führen. Sie ermöglichen Kunstliebhabern, Studierenden der Kunstgeschichte sowie Lehrern und Schülern neue und wertvolle Blickpunkte und Denkanstöße.
Bronzinos Porträts sind typische Vertreter des offiziellen Stils am Hofe von Cosimo I. von Medici, dem ersten Großherzog der Toskana. Dessen Gemahlin Eleonora wird in einer idealisierten und kodierten Weise als stolze, abgeklärte Frau mit starkem Willen dargestellt. Im Porträt aus dem Palazzo Reale sieht man sie als Mutter mit ihrem Sohn Francesco. Die purpurrote Farbe ihres Kleides war ein Privileg des großherzoglichen Hofes. Der spanische Einfluss und das Aufkommen eines internationalen Stils schufen neue Kriterien für Eleganz und ließen eine neue Mode entstehen, die von der Großherzogin maßgeblich inspiriert wurde. Diese herausragenden Gemälde geben einen direkten Einblick in die Epoche des großen Reichtums der Medici.
Es gibt sogar mehrere Versionen dieses Porträts, wobei das bekannteste in den Uffizien hängt und ebenfalls im Online-Archiv von Haltadefinizione in Ultra-HD-Gigapixel-Format zu bewundern ist. Es ist berühmt für die Darstellung der luxuriösen Bekleidung Eleonoras. Die Version in Pisa zeigt in ebenso großem Detailreichtum das Kleid, den Schmuck und die Perlen, die die Großherzogin schmücken. Nun kann dank Ultra-HD-Gigapixel-Bilderfassung die Schönheit auch der kleinsten Details des Kunstwerkes betrachtet und vergrößert werden. Sie können sich in jeden Pinselstrich zoomen und die Materialbeschaffenheit aus nächster Nähe untersuchen.
Fabrizio Vallelonga, Direktor des Museums, erklärt: „Im Museum des Palazzo Reale wird das Bronzino-Porträt in einem visuellen Dialog mit einem echten höfischen Kleid aus purpurrotem Samt ausgestellt, das vermutlich Eleonora selbst gehörte und das jenem auf dem Gemälde sehr ähnlich sieht. Es handelt sich hier um einen einzigartigen Vergleich zwischen einem Kleid aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und dem Gemälde, das wir heute online in all seinen kleinsten Details bewundern können.“
Stefano Casciu, Direktor der Regionalmuseen der Toskana, fügt hinzu: „Diese gemeinsame Ausstellung des Bronzino-Porträts und des höfischen Kleides, das vielleicht Eleonora gehörte, ist eine der anschaulichsten und aussagekräftigsten Vernetzungen zwischen den Museen von Pisa, dem Palazzo Reale und San Matteo. Das Kleid stammt aus dem früheren Kloster San Matteo in Soarta, einst verbunden mit der Residenz der Medici in dieser Stadt. Es wurde vom fürstlichen Haushalt an die Nonnen von San Matteo gespendet, die es viele Jahre hindurch als Bekleidung für eine hölzerne Madonnenstatue verwendeten. Die Tatsache, dass nun das Kleid und das Porträt von Bronzino (das übrigens in einem Abstellraum in San Matteo gefunden wurde) zusammen ausgestellt werden, zeigt die vereinte Stärke der beiden Museen sowie die tiefgreifende Verbindung zwischen den Dynastien der Großherzöge und der Geschichte der Stadt Pisa selbst.“
Dazu ergänzt Luca Ponzio, der Gründer von Haltadefinizione: „Wir freuen uns sehr, unsere Zusammenarbeit mit der Leitung der Regionalmuseen der Toskana fortsetzen zu können, da sie erneut den Wert der Digitalisierung bestätigt hat und die zahlreichen Möglichkeiten aufzeigt, dank digitaler Reproduktionen das Wissen über Kunst zu verbreiten und den Erhaltungszustand von Kunstwerken zu kontrollieren.“